Seele einer Stadt Ein Kunstprojekt von Natascha Küderli

Seele einer Stadt Ein Kunstprojekt von Natascha Küderli

Seele einer Stadt Ein Kunstprojekt von Natascha Küderli

Natascha Küderli

Architektin und Künstlerin

Drei verschiedene Portraits von Natascha Küderli, von Fotograf Matthias Fuchs
Fotos: Matthias Fuchs

Natascha Küderli ist eine schweizerische Künstlerin. Sie wurde am 30.07.1970 in Zürich, als Tochter einer deutschen Mutter und eines schweizer Vaters geboren. Sie lebt und arbeitet in München. Nach einer Ausbildung als Keramikerin studierte Natascha Küderli 1992-96 Architektur an der FH Erfurt und 1997-99 am Berlage Institute (Center for Advanced Studies in Architecture and Urban Design) in Amsterdam. 2000 war sie für das Creative Arts Department, More than Gold, der Olympischen Spiele in Sydney und und 2006-2010 für das Münchner Architekturbüro SEP (Stadt Entwicklung Planung) tätig.

Seit 2010 ist sie Vollzeit Künstlerin im Bereich Fotografie und Film. Sie entwickelte ihr ganz individuelles Konzept, welches die Betrachtung von Form, Licht, Raum und Struktur in den Vordergrund stellt und den Fokus ihrer analogen Fotografie auf narrative Prozesse legt. Ihre Werke erzählen auf bildlichem Weg vielschichtige Geschichten von Menschen, Städten und Landschaften.

Künstler Portrait Natascha Küderli

Künstler Statement

Als ausgebildete Keramikerin und Architektin habe und hatte ich schon immer eine Begeisterung für Formen und ihre Veränderungen, Strukturen und Materialien, so wie für Licht und Raum.

Gleichzeit beschäftige ich mich schon seit langem mit Städten, deren Seele und deren geistigen Atmosphäre. Ich habe mich von 1997-1999 in Amsterdam mit der Seele der Architektur auseinandergesetzt, weil ich wissen wollte, warum gewisse Gebäude in mir Emotionen, wie Faszination und Freude aber auch Unbehagen oder gar Furcht, auslösen können. 

Mir ging es um die Essenz in der Architektur: Was ist es, dass uns Menschen berührt und was macht gewisse Räume, Gebäude und Städte so einzigartig? Vor allem aber, was ist eigentlich die Seele? Auf der Suche nach der Definition der Seele in der Religion, der Psychologie und der Philosophie, kam ich zu dem Ergebnis, dass die Seele sich zusammensetzt aus: Wille, Verstand und Emotion. Dies führte mich zu der Erkenntnis, dass Architektur per se (Stahl, Beton, Ziegel, Holz, …) keine Seele hat, jedoch der, der sie baut bzw. gebaut hat. Der Architekt und der Bauherr haben eine Seele und diese wird in den Gebäuden widergespiegelt. Genauso hat jeder Besucher und Betrachter eines Gebäudes oder einer Stadt eine Seele und nimmt dementsprechend das Gebäude und den Raum auf seine Art und Weise wahr und genauso verhält es sich für mich auch in der Kunst.

Bei Städten verhält es sich meiner Meinung nach etwas anders. Auf der Suche nach Antworten, warum es in Städten unterschiedliche Stärken und Schwächen gibt, die durch architektonische Veränderungen und Eingriffe nicht immer zu lösen sind, ist mir der Gedanke gekommen:

„Wenn die Seele eines Menschen geheilt werden kann, warum nicht auch die Seele einer Stadt?“ Denn Städte wurden von Menschen gegründet, gebaut, erweitert und werden von Ihnen bewohnt. Somit vergleiche ich die Seele einer Stadt, mit der Seele eines Menschen. Dasselbe gilt auch für den Körper und den Geist, bzw. die geistige Atmosphäre einer Stadt. Bald mehr dazu, wenn mein Buch – Die Seele einer Stadt – veröffentlicht ist. 

In meiner Kunst greife ich Themen auf wie: Bewegung, Struktur, Ebenen und Schichten (layers) in der Natur und in Städten. Dies mache ich, weil die Natur, die Städte und die geistige Atmosphäre so wie unser Körper, unsere Seele und unser Geist vielschichtig angelegt sind. In diesen Ebenen und zwischen diesen Schichten ist Bewegung, in Form von Veränderung, Verformung und Transport. Bewegung erzählt, versorgt, verändert, bewegt, belebt, tanzt. Ob ich mich nun mit den Bewegungsebenen einer Stadt wie Berlin oder mit der Seele einer Stadt wie München beschäftige, beides hat für mich miteinander zu tun. Die Seele einer Stadt ist „in historischen Ebenen“ angelegt, der Transport einer Stadt in „physischen Ebenen“. Der Transport geht dabei für mich nicht in die Tiefe der Seele, belebt und versorgt aber den ganzen Körper einer Stadt. Wenn der Verkehr, vergleichbar mit Venen und Arterien, nicht funktioniert, kann eine Stadt sterben genau wie ein Körper. Mit der Seele verhält es sich ähnlich. Ist die Seele eines Menschen krank bzw. verletzt, ist der ganze Mensch betroffen und das wirkt sich auf sein Umfeld aus. So verhält es sich auch mit Städten.

Credits

Ich danke meinem Team und den stellvertretenden Protagonisten

Angelika Schindel, Mirjam Medema, Dr.Ayça Beygo, Jürgen Klammt, Oliver Tataru, Dr. Martina Taubenberger, Michael Winkler, Claudia Neeser

Webdesign